Als Linguist, der ich schon seit geraumer Zeit im Tourismus und Gastgewerbe unterwegs bin, höre ich gerne genau und gut hin.
So auch, wenn ich zum Beispiel beim Check-in im Hotel eintreffe. Da staune ich immer wieder über Formulierungen wie «Sie müssten nur noch schnell diese Daten in unserem Formular ausfüllen». «Müssen» muss man im Leben nur sehr wenig… Zudem ist es eine ziemlich nüchterne Begrüssung – für einen Moment, der ein grosses Erlebnis werden soll. Ich tue, wie mir geheissen, fülle aus, ergänze (notabene Dinge, die ich online oft schon mehrfach im Vorfeld ausgefüllt hatte). In der Tat ist dieser Akt eher ein Müssen als ein Dürfen.
Weniger Bürokratie
Ich plädiere stattdessen für deutlich weniger Bürokratie in entscheidenden Momenten, für mehr Empathie und Emotion. Und sicherlich wollen wir unsere Gäste nicht mit Formalitäten und Prozessen bemühen, sondern auf Anhieb willkommen heissen und deren Wohlfühlen stärken. Es sind vielleicht Spitzfindigkeiten, aber sie hallen nach. Oder wie heisst es so schön: «Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck». Ich habe mir zu diesen und ähnlichen sprachlichen Kapriolen in der letzten hotelrevue HTR ein paar Gedanken gemacht. In der Hoffnung, dass sie auf Gehör stossen. Bei unseren Gastgeberinnen und Gastgebern, die in unserem Reiseland einen tollen Job machen.
Foto: Panta Rhei PR AG